Facebook, ursprünglich von Mark Zuckerbergs gegründet, um Studentinnen auf sich aufmerksam zu machen, hat sich zur beliebtesten Community im Netz entwickelt. Deshalb ist es noch lange keine ausschließliche Flirtbörse, es ist eine Kennlern-Börse. Flirten ist dennoch möglich, einige Apps dafür sind auf Facebook vorhanden. Diese sollten auch genutzt werden, denn das reine Anflirten von Facebook-Mitgliedern kann auf Ablehnung stoßen.
Entwicklung von Facebook
Eine reine Datingseite war Facebook, als das Portal in den Kinderschuhen steckte. Das änderte sich schnell, denn die vielen Mitglieder haben einander vieles mitzuteilen, das sich mit einem anonymen Auftritt wie auf einer Dating-Seite nicht verträgt. Fast alle Facebook-Mitglieder treten auch unter ihrem Klarnamen oder wenigstens dem Vornamen auf, nennen ihre Region und teilen so vieles über sich mit, dass Facebook alles ist, nur nicht anonym. Diese Anonymität ist aber eine der Voraussetzungen für Dating-Seiten, denn man muss sich von Kontakten auch wieder zurückziehen können. Die Facebook-Intention ist das genaue Gegenteil: Hier heißt es vorrangig, in Kontakt zu bleiben. Das funktioniert lokal so gut wie international, zudem können alte Freunde getroffen und Urlaubsbekanntschaften gepflegt werden. Interessen verbinden sich viel eher, und ehrlich – es gibt so vieles im Leben, das ohne gute Kontakte nicht funktioniert, aber mit einem Flirt oder Liebe nichts zu tun hat. Facebook hat sich also im Laufe der Jahre zu einer Kontaktbörse für alle Lebensbereiche entwickelt, die User treten relativ offen auf, und jeder genießt die Möglichkeiten der Vernetzung. Dennoch gibt es natürlich jede Menge Singles auf Facebook, und wäre es nicht schade, wenn die unendlichen Kontaktmöglichkeiten zu keinem Flirt taugen sollten?
Aktives Flirten auf Facebook
Einige Mitglieder flirten interessante Personen einfach an, aber dieser Schuss kann nach hinten losgehen. Es ist auf Facebook eher unüblich und wahrscheinlich in den seltensten Fällen erwünscht. Der Hintergrund ist einfach, dass die Mitglieder so wenig anonymisiert sind. Eine direkte Ansprache lässt sofort die Alarmglocken schrillen – was, wenn ich diese Person nie wieder loswerde? Es kann natürlich trotzdem klappen, in wie vielen Fällen das geschieht, ist unbekannt. Denn Facebook versteht sich schließlich nicht als Online-Partnervermittler und veröffentlicht daher keine Erfolgsgeschichten von vermittelten Paaren. Wer also einen tollen Aufhänger hat, kann diesen offenen Flirt auf Facebook probieren, muss allerdings auch mit unverhohlener Ablehnung rechnen. Ein besseres Mittel sind die auf Facebook installierten Flirt-Apps, die zwar zu konventionellen Partneragenturen führen, aber was soll´s?
Facebook-Datingapps
Hier gibt es einige Apps, die allerdings gefunden werden müssen. Das Portal Zoosk ist eine klassische Online-Partnervermittlung, die aktuell wahrscheinlich rund 50 bis 60 Millionen Nutzer weltweit aufweist, dann gibt es rechts unten die App „Singles bei Facebook“, die zu upzz.net führt, auch Badoo ist ein Flirt-Portal auf Facebook. Aus England kommt das Portal AreYouInterested?, auf dem Fotos bewertet werden. Deutsche Singlebörsen haben auf Facebook vielfach eine Startseite eingerichtet, sie sind zu finden, wenn der Nutzer aktiv danach sucht. Facebook-Dating-Sites sind unter anderem One2Like, Kizzle oder KissNoFrog. Wer in die Suchfunktion einfach „Dating“ eingibt, landet bei den soeben beschriebenen Portalen. Diese stellen dann die Anfrage, ob sie Mails senden und auch im Namen des Nutzers posten, auf seine Daten zugreifen und die eigenen Fotos abrufen dürfen. Hier ist nun sehr genau zu überlegen, was zugelassen wird, und das ist ein Punkt, der das Facebook-Dating kompliziert macht. Denn wer relativ viel von sich veröffentlicht hat, müsste nun streng selektieren, was davon ein potenzieller Partner zu sehen bekommt. Auf einer Singlebörse wird so etwas schon bei der ersten Profilerstellung klipp und klar festgelegt. Wer allerdings die Apps nutzt, hat es wiederum leichter bei jeder Anmeldung in einer Singlebörse, denn die langwierige Anmeldeprozedur entfällt, die Daten werden von Facebook entnommen.
Vorteile des Facebook-Datings
Es sind auf der größten Community der Welt fraglos mit wenigen Klicks mühelos internationale Kontakte herzustellen, auch können Personen nach eigenen Interessen oder einer gemeinsamen Ausbildungsstätte gefunden werden. Facebook schlägt diese selbst vor. Ob diese Person aktuell auf Partnersuche ist, wäre die zweite, spannende Frage. Allein der Status „Single“ ist dafür nicht ausschlaggebend, denn viele Singles suchen nicht momentan aktiv nach einem Partner. Wenn sie dies hingegen tun, melden sie sich vorwiegend auf einem echten Singleportal an. Dennoch kann über Facebook besser als anderswo gefiltert werden. Auf Singlebörsen treten viele Mitglieder längst nicht so offen auf wie auf Facebook.
Facebook oder Singlebörse?
Derzeit (Anfang 2012) findet eine Vermischung der Netz-Aktivitäten statt, die Entwicklung ist schwer abzusehen. Klassische Singlebörsen haben den Schutz der Anonymität zum Grundprinzip erhoben, und das finden die meisten Mitglieder auch gut so (siehe oben). Es könnte sich jedoch ein Trend entwickeln, mit Kontakten entspannter umzugehen und daher auch Communities wie Facebook vermehrt zum Flirten zu nutzen. Der Vorteil läge auf jeden Fall in der strikt kostenlosen Nutzung des Portals, ebenso in der größeren Offenheit der Mitglieder – wenn sie sich gegenseitig nicht „auf die Füße treten“. Daher kann flirtenden Singles nur das Ausprobieren angeraten werden, unter Wahrung aller Spielregeln der Kommunikation im Allgemeinen und sozialer Netzwerke im Besonderen. Die Unterschiede zwischen Singlebörse und Web-Community bestehen in folgenden Punkten:
- Singlebörsen bieten standardisierte Profile an, Webcommunities lassen hier große Freiräume.
- In Singlebörsen ist jeder für sich allein, in Communities sollte jeder vernetzt sein.
- In Singlebörsen sind Mitglieder prinzipiell anonym, in Communities prinzipiell nicht.
- Singelbörse sind meist kostenpflichtig, Web-Community kostenlos.
Eine Community wie Facebook schafft viel eher Anknüpfungspunkte über gemeinsame Bekannte und Interessen. Hier hat die Singlebörse einen weiten Rückstand. Andererseits ist bei einer Partnervermittlung von vornherein klar, was gewollt ist – auf Facebook könnte sich ein Geplänkel endlos fortsetzen.